Edith-Karla Eiselen
Edith-Karla Eiselen (geb. John) wurde am 5. Februar 1936 in Königsberg, Ostpreußen, geboren. Die frühe Kindheit, die sehr glücklich war, wurde durch den Kriegsausbruch abrupt unterbrochen. In den Jahren 1943/44 wurden die Bombenangriffe auf Königsberg immer schwerer, so dass im Sommer 1944 aufgrund der näher rückenden russischen Front die Evakuierung in ein Dorf in der Nähe von Königsberg erfolgte. Mit einem der letzten Flüchtlingszüge aus Ostpreußen konnte die Familie ins Vogtland und anschließend nach Sachsen-Anhalt übersiedeln.
Im Alter von 12 Jahren fand Frau Eiselen Aufnahme in einer Internatsschule, dem ehemaligen Hermann-Lietz-Schullandheim Haubinda, wo sie bis zum 14. Lebensjahr blieb. Danach erfolgte die Versetzung auf ein Gymnasium in Schleusingen. Im Sommer 1954 bereitete sich Frau Eiselen auf das Abitur vor. Vor den Prüfungen zum Abitur wurden die Schüler ihrer Klasse aufgefordert, die „Kandidatur der SED“ zu beantragen. Da die ganze Klasse jedoch die Unterschrift ablehnte, war die Folge „keine Zulassung zum Studium“.
Ihr neues Betätigungsfeld war nun stattdessen die „Bewährung in der Produktion“ als Hilfslaborantin. Die Eltern von Frau Eiselen verließen die DDR noch vor dem Mauerbau, sie selbst durfte aber nicht mit ausreisen. 1958 erhielt Frau Eiselen das Angebot für einen Studienplatz an der Universität Greifswald. Als sie jedoch kurz vorher die Erlaubnis für einen Kurzurlaub bei ihren Eltern erhielt, blieb sie im Westen, wo sie ins Berufsleben eintrat, die Handelsschule besuchte und später u.a. auf der Hannover-Messe arbeitete.
1977 begegnete Frau Eiselen ihrem späteren Ehemann Hermann Eiselen, der sich schon damals mit dem Gedanken trug, das Unternehmen „Ulmer Spatz“ zu verkaufen. Auch der Gedanke einer Stiftungsgründung stand damals schon im Raum. 1978 wurde die Vater und Sohn Eiselen Stiftung gegründet und 1980 das Unternehmen „Ulmer Spatz“ verkauft. Im gleichen Jahr, am 16. Mai 1980, heirateten Herr und Frau Eiselen.
Von Beginn an war es eine Ehe, in der das Gespräch und die lebendige Diskussion eine große Rolle spielten. Frau Eiselen war Mitglied im Stiftungsrat der Eiselen-Stiftung, legte dieses Amt sowie ihr Amt in der Stiftung fiat panis aber Ende 2013 nach schwierigen Jahren aus persönlichen Gründen nieder und gründete noch im gleichen Jahr die Hermann und Edith-Karla Eiselen Gedächtnisstifung.